Kunststofffenster als Beispiel für Nachhaltigkeit
Beim Thema Nachhaltigkeit, insbesondere Kreislaufwirtschaft von Kunststofferzeugnissen, werden Kunststofffenster gerne als Beispiel herangezogen. Das resultiert einerseits daraus, dass die Branche vor mehr als zwanzig Jahren einen Kreislauf geschaffen hat, durch den Altkunststofffenster ausgebaut, gesammelt, nach Materialien wie PVC, Glas und Metall getrennt und das gewonnene Recycling-PVC (rPVC) wieder in neuen Kunststofffernstern eingesetzt werden können. Damit schließt sich der Kreis. Andererseits sind Kunststofffenster langlebige Bauprodukte und rund 30 bis 40 Jahre im Einsatz. Im Gegensatz zu Kunststofffenstern sind die Voraussetzungen für andere Produktfamilien, so oder ähnlich zu verfahren, aufgrund deren Diversität weitaus ungünstiger. Das nur ein Drittel der Kunststoffabfälle wertstofflich recycelt wird, ist nicht nur auf die Komplexität, sondern auf das Fehlen von Qualitätsstandards zurückzuführen – so lautet eine häufig geäußerte Meinung.
Mit dem vorliegenden Normungsauftrag der Kommission an CEN und CENELEC - ein Resultat der Circular Plastics Alliance – soll nun der Grundstein gelegt werden, Qualitätsanforderungen für Kunststoffabfälle, Rezyklate und Produktfamilien zu definieren. Das soll dabei unterstützen, die Recyclingquoten deutlich zu erhöhen, um das Ziel von 10 Mio Tonnen Rezyklateinsatz zu erreichen. Der Auftrag veranlasst, 10 neue Normenpakete mit Schwerpunkt Design-for-Recycling zu erstellen sowie 11 bereits existierende Normen mit dem Kreislaufgedanken zu aktualisieren.